Mit der Ratifizierung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen im März 2007 hat sich Deutschland zu einer umfassenden Inklusion von Menschen mit Behinderung verpflichtet. In unterschiedlichen Artikeln wie dem Zugang zur Information und Bildung (Art. 24), Teilhabe am öffentlichen und politischen Leben (Art. 29) sowie Teilhabe am kulturellen Leben, Erholung, Freizeit und Sport (Art. 30) verpflichtet sich Deutschland Barrieren abzubauen und Teilhabe zu ermöglichen.

In diesem Kontext spielen Digitale Medien in unterschiedlicher Funktion eine wichtige Rolle: Sie können als Unterstützungssystem eingesetzt werden; sie haben das Potential, Stigmatsierung abzubauen und partizipative Prozesse zu ermöglichen. Gleichzeitig geht mit der Digitalisierung aber auch eine Herausforderung einher, insbesondere was das Verständnis und die Nutzung von digitalen Inhalten betrifft.

Das Onlinetraining "Aktive Medienarbeit mit geistig beeinträchtigen Jugendlichen" setzt hier an und möchte mit Ihnen anhand von drei Modulen die Chancen digitaler Medien ergründen und für Risiken sensibiliseren.

Die Module sind dabei wie folgt aufgebaut:

  • In der Kategorie Hintergrundwissen können Sie sich grundlegendes Wissen aneignen. Sie werden Hinweise auf Studien und weitere interessante Veröffentlichungen erhalten.
  • Unter Praxis können Sie das erfahrene Wissen selbst anwenden und erhalten  Anregungen, für die eigene pädagogische Arbeit mit Ihren Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
  • Das Erfahrene und Erlebte aus Hintergrundwissen & Praxis können Sie im Bereich Austausch und Reflexion noch einmal durchdenken. Ein terminiertes Onlinetreffen mit dem E-Tutor und den anderen Lernenden soll diesen Prozess unterstützen.
Haben Sie alle Bereiche im Hintergrundwissen gelesen und die Übungen aus dem Bereich Praxis durchgeführt und eigenverantwortlich als erledigt gekennzeichnet sowie einen konstruktiven Beitrag in unserem Forum zum Austausch geleistet, erhalten Sie einen Nachweis für das Absolvieren des jeweiligen Moduls durch einen digitalen "Badge" (engl. für Abzeichen).

Sie können Ihre Zeit, die Sie in den unterschiedlichen Bereichen Hintergrundwissen oder Praxis verbringen, selbst festlegen. Dies ist abhängig von Ihrem eigenen Vorwissen im jeweiligen Themenkomplex.

Bevor Sie los legen, erfahren Sie mehr über die Entstehung des Trainings und wie dieses aufgebaut ist

Social Media Plattformen bieten eine Chance Stigmatisierungen zu überwinden und Solidarität zu erfahren. Sie bieten die Möglichkeiten, sich zu beteiligen und eigene Ideen zu verwirklichen.
Auf der anderen Seite haben Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen Schwierigkeiten Bilder, Nachrichten oder Symbole, wie sie in sozialen Medien verwendet werden, in den richtigen Kontext zu setzen zu interpretieren.

Junge Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen haben Deutungsschwierigkeiten mit Ironie, Sarkasmus usw. Folglich fällt es ihnen schwer, Phänomene in der digitalen Welt wie z.B. Fake News zu identifizieren und zu verstehen. Sie haben im Kontext von Cyber-Mobbing wenig oder kein Gespür für den schmalen Grat zwischen den technischen Möglichkeiten auf der einen Seite und dem Potential wie diese digitale Welt andere Menschen verletzen oder beleidigen kann.

Digitale Spiele sind bei jungen Menschen sehr beliebt und bieten Möglichkeiten, das Lernen zu verbessern und individuelle Stärken herauszufinden. Jugendliche und junge Erwachsen mit kognitiven Beeinträchtigungen sind extrem anfällig für Sucht. Auf der anderen Seite bieten Inhalte des Internets eine Vielzahl an Möglichkeiten um kreativ zu sein und sich auszudrücken. Aber nicht alles, was möglich ist, ist auch erlaubt. Deshalb ist es wichtig zu wissen, welche Art von Inhalt in welchen Fällen verwendet werden kann.